LEI ISO 17442: Der globale Standard

ISO 17442 Teil 2: Der LEI in digitalen Zertifikaten



Digitale Zertifikate werden weithin genutzt, und ihre Standards und Technologieplattformen sind ausgereift und werden geprüft. Viele politische Entscheidungsträger und Gesetzgeber haben digitale Zertifikate in den Kern ihrer Gesetzgebung zur digitalen Signatur integriert. Damit verbundene Produkte und Dienstleistungen sind in einem großen Umfang verfügbar.

Um den Einsatz von LEIs in digitalen Zertifikaten zu erleichtern, wurde im August 2020 der aktualisierte ISO-Standard 17442-2 veröffentlicht. Dieser technische Standard ist für Zertifizierungsstellen erforderlich, um LEIs auf beständige Weise in digitale Zertifikate einzubetten.

Mit der Veröffentlichung des aktualisierten LEI-ISO-Standards möchte GLEIF Zertifizierungsstellen und Trust Service Providers, Anbieter von nachgelagerten Anwendungen sowie private und öffentliche Entscheidungsträger motivieren, Organisationen aufzufordern, LEIs dann zu integrieren, wann immer in einem geschäftlichen Kontext Zertifikate und Siegel ausgestellt werden. Dies würde sowohl für Firmensiegel als auch für Zertifikate von Personen gelten, die im Auftrag eines Unternehmens handeln. Im Rahmen dessen käme es auch zur Vergabe eines LEI an den Rechtsträger, wenn dieser nicht bereits über einen LEI verfügt.

GLEIF glaubt, dass digitale Zertifikate mit eingebetteten LEIs eine wichtige Voraussetzung für die digitale Transformation sind. Denn das qualifizierte digitale Zertifikat an sich garantiert bereits die Identität des Unterzeichners und seine Signatur garantiert die Integrität des Dokuments und ordnet es durch die Verwendung qualifizierter Zeitstempel in einen zeitlichen Rahmen ein. Die Integration von LEIs in digitale Zertifikate und e-Signatur-Prozesse von Dokumenten kann daher eine zusätzliche Ebene des Vertrauensbeweises bieten, zumal der LEI ein globaler, sicherer Mechanismus ist, der zuverlässige Daten über die Identität von Organisationen liefert.

Mit diesem Modell können Daten unabhängig vom Standort der Organisation auf einheitliche und automatisierte Weise geprüft werden, so wie dies bei der Zertifikatsvalidierung erfolgt. Digitale Zertifikate mit eingebetteten LEIs bieten darüber hinaus eine direkte Verbindung zu den regelmäßig aktualisierten LEI-Referenzdaten, was eine stärker automatisierte Überwachung des Widerrufs ermöglicht. Im Ergebnis folgt daraus eine starke und zuverlässige Validierung von Unternehmensdaten, zusammen mit der Identität derjenigen, die im Auftrag des Unternehmens handeln.

Der Prozess der Veröffentlichung des GLEIF-Jahresberichts ist ein Beispiel für den Mehrwert durch die Verwendung digitaler Zertifikate mit eingebetteten LEIs. Der GLEIF-Jahresbericht 2019 wurde von der ESMA auf ihrer Webseite veröffentlicht, um ein optimales Beispiel für einen im European Single Electronic Format (ESEF) veröffentlichten Bericht zu liefern. Der Bericht wurde in den für Menschen und Maschinen lesbaren Inline-XBRL- (eXtensible Business Reporting Language) und HTML-Formaten unter Einbettung der LEIs sowohl in den Jahresbericht als auch in die digitalen Zertifikate der den Bericht unterzeichnenden Geschäftsführer veröffentlicht. Die Kombination dieser zwei Besonderheiten liefert etwas ganz Neues: sofort verfügbare, digital verifizierbare Nachweise, die sowohl die Echtheit eines Dokuments als auch die für dessen Inhalt verantwortlichen Schlüsselpersonen verifizieren.

Interessenten, die mehr erfahren möchten, wenden sich bitte an GLEIF unter info@gleif.org.