Lösungen McKinsey & Company und GLEIF: Schaffung eines Geschäftswerts mit dem LEI
Bitte beachten:

Die hier gezeigte Grafik wurde im gemeinsamen Arbeitspapier von McKinsey & Company und GLEIF in englischer Sprache veröffentlicht. Eine Übersetzung der Grafik steht nicht zur Verfügung.

Der Einsatz des LEIs bei Handelskrediten



Das von McKinsey & Company und der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) herausgegebene Arbeitspapier mit dem Titel „Der Legal Entity Identifier: Der Wert einer eindeutigen Kennung für Gegenparteien (The Legal Entity Identifier: The Value of the Unique Counterparty ID)“ identifiziert drei weitere Anwendungsfälle für den Einsatz des Legal Entity Identifiers (LEI), die sich auf die Kapitalmärkte, Handelstransaktionen und die Erweiterung von Handelskrediten beziehen. Obgleich diese Auflistung in keiner Weise erschöpfend ist, verdeutlicht sie doch das breite Anwendungsfeld der LEIs.

Wenn man Kredite an gewerbliche Kreditnehmer erweitern möchte, besteht der erste Schritt für einen Kreditgeber darin, die Identität des Rechtsträgers, dessen Vorgeschichte und die Eigentümergruppenstruktur zu ermitteln. Diese Aufgabe gestaltet sich oft weitaus schwieriger als erwartet. Viele Konzerne und kleine Unternehmen umfassen zahlreiche Rechtsträger mit ähnlichen Namen, und jeder kann dann auf verschiedene Weise mit dem Finanzsystem interagieren, und das über mehrere Institutionen hinweg und sogar in mehreren Ländern.

Grafik: Arbeitspapier von McKinsey & Company und GLEIF „Der Legal Entity Identifier: Der Wert einer eindeutigen Kennung für Gegenparteien“

Von der Kontrahentenidentifikation bis zum Unternehmenswert: Einsatz des LEIs zur Standardisierung der Vergabe von Handelskrediten

Dieses komplexe Umfeld bedeutet, dass es für Kreditgeber – die häufig über isolierte IT- und Datensysteme verfügen – schwierig sein kann, einzelne Kunden eindeutig zu identifizieren. Die gemeinsame Nutzung von Daten innerhalb von und zwischen Institutionen zwecks Steuerung des Risikos kann daher kompliziert werden.

In jeder der vier Phasen des Lebenszyklus von Handelskrediten (Kreditvergabe, Risikoübernahme, Administration und Portfoliomanagement) sind verschiedene Kontrollen erforderlich, die häufig hoch manuell und ausgesprochen zeitintensiv sind. Der Einsatz des LEIs ermöglicht eine robustere und effizientere „Know-Your-Customer“ (KYC) von Kreditnehmern sowie eine bessere Rückverfolgbarkeit von Informationen. Insgesamt lassen sich dadurch erhebliche finanzielle Einsparungen erzielen.

Kreditvergabe

Das Vorliegen korrekter, überprüfbarer Informationen zur Identität des Rechtsträgers und zu dessen Vorgeschichte mit der Bank sowie zu seiner externen finanziellen und kreditbezogenen Vorgeschichte ist in der Phase der Kreditvergabe entscheidend. Ohne diese Informationen ist es nahezu unmöglich, geeignete Produkte anzubieten oder das Risiko genau zu beurteilen.

Die Zahl der menschlichen Fehler in Antragsformularen ist hoch, und viele Rechtsträger versäumen es, ihren vollständigen Namen oder eine zuvor verwendete Variation des Namens des Rechtsträgers einzutragen. Diese Tendenz zeigt sich besonders bei kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Tochtergesellschaften größerer Konzerne. Der Einsatz eines LEIs würde dazu beitragen, diese wichtigen Informationen zu standardisieren und dadurch die Zeit, die im Middle- und Back-Office der Banken in manuelle Überprüfungsverfahren investiert wird, deutlich reduzieren.

Risikoübernahme und Administration

Noch hilfreicher ist die Möglichkeit, die Vorgeschichte eines Rechtsträgers einfach und genau zu verfolgen, und zwar in der Phase der Risikoübernahme, in der die abschließenden Risikoanalysen und die Kreditbewilligung erfolgen. Darüber hinaus würde der Einsatz einer einzigen gemeinsamen Kennung in der Administrationsphase, in der die Aufnahme eines Rechtsträgers in die Systeme des Kreditgebers vorgenommen wird, die erforderlichen Prüfungen gemäß den Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäscherei (AML-Richtlinien) und Compliance-Prüfungen unterstützen und beschleunigen.

Portfoliomanagement

Schließlich muss der Kreditgeber nach der Kreditvergabe und dem Beginn der Portfoliomanagement-Phase auf interne und externe Daten zugreifen, um das kundenspezifische Risiko bei gleichzeitiger Überwachung von Veränderungen in Bezug auf die Kontoentwicklung zu beurteilen. Hierfür muss eine beträchtliche Menge an Daten abgeglichen werden, um sicherzustellen, dass das Risikoprofil auf dem neuesten Stand und korrekt ist. LEIs könnten den Datenabgleich beschleunigen und dazu beitragen, die Richtigkeit der Daten zu bestätigen.

In allen vier Phasen des Lebenszyklus von Handelskrediten würde der Einsatz eines LEIs die Automatisierung und Digitalisierung der Prozesse erleichtern, indem ein neues Datenfeld bereitgestellt wird, das über alle Systeme hinweg standardisiert werden könnte.

Weitere Informationen zu den im Arbeitspapier von McKinsey & Company und GLEIF beschriebenen Anwendungsfällen für LEIs finden Sie auf den folgenden GLEIF-Webseiten: „Der LEI an den Kapitalmärkten“ und „Der LEI bei Handelsfinanzierungen“.