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GLEIF veröffentlichte den vierteljährlichen Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit zum zweiten Quartal 2017

Die Gobal-LEI-System-Berichte über die Geschäftstätigkeit heben die wichtigsten Trends bei der Einführung des LEIs hervor und bieten tiefgehende Analysen zum LEI-Datenpool


Autor: Stephan Wolf

  • Datum: 2017-07-13
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Im Juli 2017 veröffentlichte die Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) den zweiten vierteljährlichen Bericht, der wichtige Entwicklungen für die Einführung des Legal Entity Identifier (LEI) unterstreicht. Insbesondere bewerten die Berichte die Erwartungen mit Blick auf das jährliche Wachstum und die LEI-Verlängerungen, evaluieren das Wettbewerbsniveau zwischen LEI-Vergabestellen, die im Global LEI System tätig sind, und analysieren die LEI-Verlängerungsquoten sowie die Bestätigung von Referenzdaten. Ab diesem im Juli 2017 veröffentlichten zweiten Bericht liefern wir zudem Statistiken zu von Rechtsträgern bereitgestellten Informationen zu den direkten und ultimativen Muttergesellschaften.

Der neuste „Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit“ (Global LEI System Business Report) zum zweiten Quartal 2017 kann über die „Links zum Thema“ unten heruntergeladen werden.

Dieser Blogbeitrag fasst die wichtigsten Ergebnisse des zweiten Global-LEI-System-Berichts über die Geschäftstätigkeit zusammen. Die genannten Quellen sind unten in den „Links zum Thema“ aufgeführt.

Wichtigste Ergebnisse des zweiten Global-LEI-System-Berichts über die Geschäftstätigkeit

Der im Juli 2017 veröffentlichte Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit analysiert Entwicklungen, die im zweiten Quartal 2017 beobachtet wurden. Er zeigt:

LEI-Wachstum und -Verlängerung

  • Zum Ende des zweiten Quartals 2017 gab es rund 503.000 aktive LEIs, die von 30 LEI-Vergabestellen verwaltet wurden. Die LEIs stehen stellvertretend für Rechtsträger aus 200 Ländern. Bloomberg Finance LP hat damit begonnen, LEIs als akkreditierte LEI-Vergabestelle zu vergeben. Bronnoysund Register Centre hat die Übertragung seiner verwalteten LEIs abgeschlossen und seine Aktivitäten eingestellt. Erstmals wurden LEIs in Suriname vergeben. Die USA sind nach wie vor der größte Markt. Dort wurde der Gesamtanteil um einen Prozentpunkt im Vergleich zum vorhergehenden Quartal erhöht und liegt nun bei 26 % aller bisher vergebenen LEIs.
  • Die fünf Länder mit den größten LEI-Volumen haben ihren Gesamtanteil an LEIs um einen Prozentpunkt erhöht, während der Gesamtmarktanteil der zehn größten Länder letztes Quartal unverändert blieb. - Die fünf bzw. zehn größten Länder zeichnen für 57 % bzw. 76 % der aktiven LEIs im Global LEI System verantwortlich.
  • Insgesamt stieg die vierteljährliche LEI-Wachstumsrate von 3,7 % auf 4,4 %. Der Zuwachs führte zu einer Erhöhung um einen Prozentpunkt des annualisierten Wachstums von 14 % in Europa und von 19 % in der übrigen Welt, wo keine Veränderung zum Vorquartal verzeichnet wurde. Im zweiten Quartal 2017 wurden rund 4.000 mehr LEIs als im gesamten ersten Quartal vergeben. Hongkong lag im zweiten Quartal auf Platz 2, während es sich im ersten Quartal 2017 noch auf Platz 20 befand. Insgesamt stieg die vierteljährliche Wachstumsrate der fünf größten Länder im zweiten Quartal von 10 % auf 13 %.
  • Die LEI-Population entwickelte sich im zweiten Quartal 2017 der Prognose entsprechend. Der GLEIF-Ausblick für die LEI-Aktivität bis Ende 2017 bleibt unverändert im Vergleich zum vorherigen Bericht.
  • Die Verlängerungsquote stieg in den Niederlanden um fünf Prozentpunkte, während sie sich in den anderen fünf größten Ländern mit den höchsten Quoten nicht veränderte. Die durchschnittliche Verlängerungsquote der Länder beträgt 66 % (unverändert im Vergleich zum Vorquartal). Die niedrigste Verlängerungsquote hatte Brasilien mit 35 %. Japan erzielte mit 90 % die höchste Quote. Das LEI-System dürfte nach unseren Schätzungen bis zum Jahresende eine Verlängerungsquote von 73 % erreichen. Die fünf Länder mit den höchsten Nichtverlängerungsquoten sind dieselben wie im Vorquartal.

Wettbewerb zwischen LEI-Vergabestellen

  • Die Länder mit hoher Anzahl von LEIs sind tendenziell diejenigen mit dem geringsten Wettbewerb (hohe Konzentration) und umgekehrt. Die Konzentration für die einzelnen Länder wird anhand des Anteils des Portfolios aller in diesem Land aktiven LEI-Vergabestellen ermittelt. Die Märkte in Nordamerika verzeichnen die höchste Konzentration, während die LEI-Vergabestellen in Zypern, Norwegen, Portugal oder Irland bessere Chancen haben, ihre Dienstleistungen einzuführen. Im zweiten Quartal 2017 war Zypern der Markt mit der geringsten Konzentration. Der Wettbewerb zwischen LEI-Vergabestellen in diesem Land wurde im ersten Quartalsbericht nicht ermittelt, da weniger als 1.000 aktive LEIs zu diesem Zeitpunkt in Zypern registriert waren.

Von Rechtsträgern seit Mai 2017 gemeldete Daten zu Muttergesellschaften
Im Mai 2017 begann der Prozess der sukzessiven Verbesserung des LEI-Datenbestands durch Miteinbeziehung von Level 2-Daten, die die Frage „Wer gehört wem?“ beantworten werden. Mit diesen Daten können die direkten und ultimativen Muttergesellschaften eines Rechtsträgers bestimmt und umgekehrt die Rechtsträger, die einzelnen Unternehmen gehören, recherchiert werden. Die Erhebung und Validierung von Level 2-Daten durch LEI-Vergabestellen für LEIs, die vor Mai 2017 bestanden, erfolgt mit der jährlichen Verlängerung des LEIs. Level 2-Daten wurden zu mehr als 14.000 LEIs erhoben, die neu vergeben wurden, und zu rund 42.000 LEIs, die in den letzten zwei Monaten des zweiten Quartals 2017 verlängert wurden. Von diesen Einträgen ist die Verteilung der Meldung der direkten und ultimativen Muttergesellschaften sehr ähnlich:

  • Rund 14 % der Rechtsträger meldeten Muttergesellschaften mit einem LEI. Rund 33 % der Rechtsträger meldeten Muttergesellschaften ohne LEI. Rund 50 % der Rechtsträger gaben an, dass sie gemäß der verwendeten Definition keine Muttergesellschaft haben. Rund 3 % der Rechtsträger gaben an, dass sie aufgrund rechtlicher Hürden keine Daten zu Muttergesellschaften melden oder veröffentlichen konnten.
  • 193 als ultimative Muttergesellschaften fungierende Rechtsträger sind mit mehr als fünf Tochtergesellschaften verbunden, und die Höchstanzahl der Tochterbeziehungen pro ultimativer Muttergesellschaft beträgt 619.
  • 222 als direkte Muttergesellschaften fungierende Rechtsträger sind mit mehr als fünf Tochtergesellschaften verbunden, und die Höchstanzahl der Tochterbeziehungen pro direkter Muttergesellschaft beträgt 262.

Die Berichte werden vom Global LEI Index abgeleitet, der historische sowie aktuelle LEI-Einträge einschließlich von entsprechenden Referenzdaten in einer maßgeblichen Quelle zusammenführt. Diese Daten liefern Informationen zu einem über einen LEI identifizierbaren Rechtsträger. Der Global LEI Index ist die weltweit einzige Online-Quelle, aus der Sie offene, standardisierte und hochwertige Referenzdaten über Rechtsträger beziehen können. Interessenten haben mithilfe des von GLEIF entwickelten, webbasierten LEI-Suchwerkzeugs einfachen Zugriff auf den kompletten LEI-Datenbestand und können diesen durchsuchen.

Die vierteljährlichen Berichte beziehen sich auf für das Global LEI System einzigartige Konzepte und Definitionen. Zur besseren Verständlichkeit der Berichte haben wir die relevanten Konzepte auf der GLEIF-Website „Download der Global-LEI-System-Berichte über die Geschäftstätigkeit“ (siehe nachstehende „Links zum Thema“) zusammengefasst.

GLEIF stellt zudem ein „Wörterbuch für die Unternehmensmeldungen“ (Business Reporting Dictionary) bereit. Darin sind die Formeln und Algorithmen enthalten, die bei der Meldung der vierteljährlich in den Berichten hervorgehobenen LEI-Aktivitäten zum Einsatz kommen.

* GLEIF veröffentlichte Version 1.0 des Global-LEI-System-Berichts über die Geschäftstätigkeit des zweiten Quartals 2017 am 13. Juli 2017. Diese wurde am 14. Juli 2017 durch Version 1.1 ersetzt. Mit der Version 1.1 des Berichts wurden die Abbildungen 2 und 4 auf Seite 10, die den prozentualen Anteil der vollständig bestätigten Beziehungsdaten angeben, auf jeweils 24 % aktualisiert. Die im Bericht enthaltene Zusammenfassung wurde entsprechend aktualisiert.

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Über den Autor:

Stephan Wolf ist der CEO der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF). 2023 wurde er zum Mitglied des Vorstands der Internationalen Handelskammer (ICC) Deutschland gewählt. 2021 wurde er in den neuen Industry Advisory Board (IAB) als Teil der weltweiten Initiative der ICC für digitale Standards (Digital Standards Initiative, DSI) berufen. In dieser Eigenschaft fungiert er als Mitvorsitzender des Arbeitskreises zum Thema „Trusted Technology Environment“. Zwischen Januar 2017 und Juni 2020 war Herr Wolf Mitvorsitzender der International Organization for Standardization Technical Committee 68 FinTech Technical Advisory Group (ISO TC 68 FinTech TAG). Von One World Identity wurde Herr Wolf im Januar 2017 unter die Top 100 Leaders in Identity gewählt. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Einrichtung von Datenoperationen und globalen Implementierungsstrategien. Er hat während seines gesamten Berufslebens an der Weiterentwicklung grundlegender Unternehmens- und Produktentwicklungsstrategien gearbeitet. Herr Wolf war 1989 Mitgründer der IS Innovative Software GmbH und erster Geschäftsführer der Gesellschaft. Später wurde er Sprecher des Vorstands der Nachfolgegesellschaft IS.Teledata AG. Diese Gesellschaft wurde schließlich Teil der Interactive Data Corporation, wo Herr Wolf die Funktion des Technischen Direktors innehatte. Herr Wolf hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft von der J. W. Goethe Universität, Frankfurt am Main.


Tags für diesen Artikel:
Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF), Global-LEI-System-Berichte über die Geschäftstätigkeit, GLEIF-Datenqualitätsmanagementberichte, LEI-Vergabestellen (Local Operating Units - LOUs), Datenqualität, Datenverwaltung, Level 1 / Visitenkartendaten (Wer ist wer), Level 2 / Beziehungsdaten (Wer gehört wem), abgelaufene LEIs, LEI-Verlängerung