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Eine einfachere Zukunft erschließen: Wie LEI und vLEI das digitale Zeitalter in Europa fördern können

Während die Europäische Kommission mit ihren Omnibus-Vereinfachungspaketen den Bürokratieabbau und die Vereinfachung des Geschäftsumfelds vorantreibt, erweisen sich der Legal Entity Identifier (LEI) und sein digitales Gegenstück, der digitalisierte und kryptografisch verifizierbare LEI (vLEI), als unverzichtbar für diesen Wandel - sie senken Kosten, steigern die Effizienz und schaffen Vertrauen in digitale Transaktionen.


Autor: Alexandre Kech

  • Datum: 2025-04-03
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Die Omnibus-Vereinfachungspakete und die umfassendere Vereinfachungsagenda der Europäischen Kommission zielen darauf ab, einen Rechtsrahmen für die Europäische Union (EU) zu schaffen, der einfacher, schneller und unternehmensfreundlicher ist. Dies folgt den Ergebnissen des Draghi-Berichts über die Zukunft der EU-Wettbewerbsfähigkeit", in dem übermäßige regulatorische Komplexität als ein Schlüsselfaktor identifiziert wurde, der das wirtschaftliche Potenzial Europas behindert.

Wie LEI und vLEI den Aufwand für die Einhaltung von Vorschriften in ganz Europa verringern können

Die neue Vereinfachungsstrategie sieht eine Reihe von Maßnahmen und Schritten zum Abbau von Bürokratie vor. Dazu gehören die Priorisierung des "Einmaligkeitsprinzips" und des "Digital-by-Default"-Ansatzes sowie die Verfolgung von Möglichkeiten zur Erleichterung grenzüberschreitender Transaktionen und zur Straffung der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Im weiteren Sinne verstärkt dies den Bedarf an nahtlosen digitalen Identitätslösungen, um Redundanzen bei der Berichterstattung und Compliance zu beseitigen, wobei LEI und vLEI durch die Vereinfachung, Standardisierung und Automatisierung der Identifizierung von Unternehmen in verschiedenen Rechtsordnungen und Branchen unmittelbare Vorteile bieten:

1. Ermöglichung des Once-Only-Prinzips

Der Grundsatz der Einmaligkeit ist ein zentraler Punkt der EU-Vereinfachungsagenda, die darauf abzielt, Unternehmen davon abzuhalten, dieselben Informationen mehrmals an verschiedene Behörden zu übermitteln. Der LEI unterstützt dieses Ziel, indem er als allgemein anerkannter, standardisierter Identifikator dient, der in den Bereichen Regulierungsrahmen, Finanzdienstleistungen, Handel und Lieferketten verwendet werden kann. Durch die Einbettung der LEI in digitale Meldesysteme können die Behörden doppelte Prozesse vermeiden und sicherstellen, dass Unternehmen nur einmal Informationen über sich selbst einreichen müssen, die dann nahtlos an andere Behörden weitergegeben werden können. Die Automatisierung der Unternehmensregistrierung und -berichterstattung steht auch im Einklang mit der ESAP-Initiative (European Single Access Point) für die Meldung finanzieller und nichtfinanzieller Daten.

Das Once-Only-Prinzip ist für unsere Mitglieder wichtig, da es den Datenaustausch rationalisiert und den grenzüberschreitenden Verwaltungsaufwand verringert. Durch die Bereitstellung eines eindeutigen, universellen Identifikators für Rechtsträger ist der LEI ein Eckpfeiler für die Umsetzung des Once-Only-Prinzips und unterstützt damit die Verwirklichung eines wirklich integrierten digitalen Binnenmarkts, der die betriebliche Effizienz und Kosteneffizienz für Unternehmen weltweit steigern wird.

Andrew Wilson, Global Policy Director, International Chamber of Commerce (ICC)


2. Digital-by-default und automatisierte Überprüfung

Die Digitalisierungsbemühungen der EU konzentrieren sich auf die Reduzierung manueller und papierbasierter Prozesse bei der Compliance-Meldung. Die vLEI, die auf den Prinzipien der selbstbestimmten digitalen Identität aufbaut, bietet kryptografisch überprüfbare Berechtigungsnachweise, die es Unternehmen und Regulierungsbehörden ermöglichen, Verifizierungsprozesse sicher zu automatisieren. Dadurch verringert sich der Aufwand für Unternehmen, ihre rechtliche Identität, die Identität ihrer Vertreter und die Legitimität der Gegenpartei wiederholt nachzuweisen, was die behördlichen Genehmigungen beschleunigt und administrative Verzögerungen verringert.

Die GDF hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Übernahme von Marktstandards zu fördern und zu unterstützen und die Umsetzung bewährter Verfahren im digitalen Finanzwesen voranzutreiben. Die LEI ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Unternehmen innovative Compliance-Maßnahmen durch Digital-by-Default-Prozesse umsetzen können. Durch die Umwandlung papierbasierter, manueller Prozesse werden sowohl Risiken als auch Ineffizienzen reduziert. Wir unterstützen den LEI nachdrücklich als eine Möglichkeit, das Vertrauen und die Transparenz zu erhöhen, indem Finanzinstitutionen ein konsistentes und automatisiertes Mittel zur Überprüfung von Kundenidentitäten, zur Risikobewertung und zur Sicherstellung der Compliance mit regulatorischen Rahmenbedingungen erhalten.

Elise Soucie Watts, Executive Director, Global Digital Finance (GDF)


3. Vereinfachung der grenzüberschreitenden Transaktionen und der KYC-Compliance

Europäische Unternehmen, insbesondere KMU, sehen sich im grenzüberschreitenden Handel mit erheblichen Hindernissen konfrontiert, die auf unterschiedliche rechtliche Anforderungen zurückzuführen sind. Der LEI und der vLEI bieten eine standardisierte Methode zur Identifizierung der Gegenpartei und vereinfachen Know-Your-Customer- (KYC) und Anti-Geldwäsche-Prozesse (AML). Durch die Integration des LEI in digitale Handelsplattformen und Finanzdienstleistungen können Unternehmen die Einführungszeiten verkürzen, die Kosten für die Einhaltung von Vorschriften senken und eine genauere Identitätsüberprüfung in verschiedenen Rechtsordnungen gewährleisten.

Corporate Treasurer unterstützen generell jede Initiative, die auf eine Vereinfachung der Vorschriften abzielt. Wir glauben, dass der LEI und der vLEI durch ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und ihre Standardisierung unter anderem die Komplexität von Abläufen reduzieren, den Austausch und die Zahlungen sichern und das Onboarding von Lieferanten und Kunden erleichtern werden.

François Masquelier, Chair, European Association of Corporate Treasurers (EACT)


4. Vereinfachung der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen

Die EU-Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) schreibt mehr Transparenz bei der Offenlegung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten (ESG) vor, doch das Vereinfachungspaket zielt darauf ab, den damit verbundenen Compliance-Aufwand zu verringern. Der LEI unterstützt dieses Ziel, indem er einen gemeinsamen Identifikator bereitstellt, der die Nachhaltigkeitsberichte von Unternehmen mit den gesetzlich vorgeschriebenen Berichten, den Finanzberichten und der Sorgfaltspflicht in der Lieferkette verknüpfen kann. Diese Angleichung minimiert Duplikate und verbessert die Interoperabilität der Daten, so dass es für Unternehmen einfacher wird, die ESG-Berichtspflichten effizient zu erfüllen.

Eine zentrale, harmonisierte Datenbank mit relevanten Informationen über den Grad der Nachhaltigkeit eines jeden Unternehmens und seine Exposition gegenüber Klimarisiken wäre von Vorteil für die Förderung der Entwicklung nachhaltiger Finanzen und die Gewährleistung des Anlegerschutzes, indem sie einen einfachen Zugang zu den finanziellen und ökologischen, sozialen und Governance (ESG)-Kennzahlen des Unternehmens ermöglicht. Solche Daten würden es ermöglichen, Lieferketten nachzuvollziehen (z. B. über die LEIs von Lieferanten und Kunden von Unternehmen). Dies würde es ermöglichen, die Emissionen über die gesamte Lieferkette hinweg zu schätzen. Dies wiederum würde dazu beitragen, die Verwendung der Erlöse aus grünen Anleihen zu überwachen, grüne Labels zuverlässiger zu machen und damit das Reputationsrisiko des "Greenwashing" auf den Märkten für grüne Anleihen zu verringern.

European System Risk Board (ESRB)


Eine strategische Chance zur Verbesserung der regulatorischen und digitalen Infrastruktur der EU

Die EU-Wettbewerbsfähigkeitsagenda und insbesondere ihr Vereinfachungspfeiler bieten eine einzigartige Gelegenheit für eine fortgesetzte Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, um die LEI und vLEI weiter in die regulatorische und digitale Infrastruktur der EU einzubetten.

Weitere Schlüsselbereiche und Möglichkeiten für ein potenzielles Engagement sind:

  • EUID- und LEI-Mapping für Interoperabilität: Erstellung eines strukturierten Mappings zwischen dem European Unique Identifier (EUID) und der LEI, um die Interoperabilität zwischen nationalen, regionalen und globalen Systemen zur Identifizierung von Unternehmen zu verbessern und so eine nahtlose Integration für innerhalb und außerhalb der EU tätige Unternehmen zu unterstützen.
  • Einbeziehung in EU-Rahmen für digitale Identität: Da sich die Diskussionen zu diesem Thema in Richtung einer Einbeziehung der Organisationsidentität entwickeln, kann die Integration der LEI / vLEI in die digitale Identitätsbörse der EU und den eIDAS-Rahmen nahtlose grenzüberschreitende Transaktionen unterstützen.
  • Einführung im öffentlichen Auftragswesen: Förderung der LEI / EUID im öffentlichen Beschaffungswesen der EU, um die Transparenz und die Überprüfung der Gegenpartei zu verbessern.
  • Fortgesetzte Unterstützung für die aufsichtsrechtliche Berichterstattung: Unterstützung von Einrichtungen wie der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA), der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA), der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) bei der Nutzung des LEI als standardisierte Kennung für Unternehmen für die aufsichtsrechtliche Berichterstattung und die Einhaltung von KYC-Vorschriften, um die Kohärenz zwischen den Finanzvorschriften in der EU und weltweit sicherzustellen.
  • Ermöglichung der vLEI für Authentifizierung und digitale Signaturen: Ermöglichung der Einführung der vLEI als digitale Authentifizierungs- und Signaturinfrastruktur bei allen Regulierungsbehörden, um sichere und überprüfbare digitale Meldungen und Transaktionen zu ermöglichen.
  • Effizienz von Handel und Lieferkette: Zusammenarbeit mit den Handels- und Zollbehörden der EU, um die LEI in die Überprüfung der Lieferkette und in die Handelsdokumentation zu integrieren, wie dies in anderen Ländern der Welt geschieht.

Ein einfacheres, effizienteres Europa ermöglichen

Während die Europäische Kommission ihre Agenda zur Vereinfachung der Rechtsvorschriften vorantreibt, ist es klar, dass LEI und vLEI leistungsstarke Instrumente sind, um die Effizienz zu steigern, die Kosten zu senken und das Vertrauen in digitale Transaktionen zu verbessern. Indem sie mit den EU-Prinzipien der einmaligen Registrierung und der digitalen Standardisierung in Einklang gebracht werden, können sie eine zentrale Rolle bei der Gestaltung eines schlankeren, transparenteren und wettbewerbsfähigeren europäischen Geschäftsumfelds spielen. Jetzt ist es an der Zeit, dass politische Entscheidungsträger, Regulierungsbehörden und Branchenvertreter diese weltweit anerkannten Identifikatoren als Wegbereiter für ein vereinfachtes und effizientes Europa annehmen.

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Über den Autor:

Alexandre Kech ist der CEO der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF).

Bevor er zu GLEIF stieß, war Alexandre Kech als Head of Digital Securities bei der SIX Digital Exchange tätig. Als Mitglied der Geschäftsleitung trug Herr Kech die volle Führungsverantwortung für den Geschäftsbereich Digital Securities, einschließlich Sales und Relationship Management, Entwicklung von Produkten, Business Design sowie der Erweiterung des Ökosystems.

In den vergangenen 25 Jahren hat Herr Kech eine einzigartige Karriere aufgebaut, die Finanzen bei BNY Mellon, Zahlungs-/Wertpapierinfrastruktur und -standards bei SWIFT sowie Blockchain und digitale Vermögenswerte bei Onchain Custodian (ONC) und zuletzt bei Citi Ventures umspannt. Als Mitgründer und CEO von ONC leitete er das in Singapur und Shanghai ansässige Team, das Depot- und Prime-Brokerage-Dienstleistungen für Kryptowährungen und andere digitale Vermögenswerte von Grund auf aufbaute. Als Blockchain & Digital Asset Director bei Citi Ventures schuf er ein Team, um das europäische Ökosystem in neue Anwendungsfälle für Blockchain-Technologien und digitale Assets einzubinden.

Herr Kech engagiert sich außerdem in Branchen- und Standardisierungsinitiativen. Als Koordinator des ISO TC 68/SC8/WG3, das den ISO 24165 Digital Token Identifier (DTI) schuf, ist er Mitglied des DTI Foundation Product Advisory Committee. Zuletzt war er außerdem Co-Vorsitzender der Arbeitsgruppe Global Digital Finance Custody (gdf.io).

Alexandre Kech erwarb einen Bachelor-Abschluss in Übersetzung und einen Executive MBA der Quantic School of Business and Technology, während er Onchain Custodian aufbaute, und setzte dabei Theorie in Echtzeit in die Praxis um.


Tags für diesen Artikel:
Datenqualität, Open Data, Global LEI Index, Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF)