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GLEIF optimiert ihr Datenqualitätsmanagmentprogramm, um maximale Transparenz zur erzielten Datenqualität innerhalb des Global LEI Systems zu bieten

Mit den jüngsten monatlichen Datenqualitätsberichten hat GLEIF verschiedene neue Funktionen eingeführt, die detaillierte Performance-Analysen ermöglichen


Autor: Stephan Wolf

  • Datum: 2017-12-05
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Ein wesentliches Merkmal, das den Legal Entity Identifier (LEI) von anderen Lösungen zur Identifizierung von Rechtsträgern unterscheidet, ist, dass wir im Hinblick auf das im Global LEI System erzielte Datenqualitätsniveau umfassende Transparenz bieten. Zu diesem Zweck stellen wir die folgenden monatlichen Berichte zur Verfügung:

  • Die globalen LEI-Datenqualitätsberichte veranschaulichen das Gesamtniveau der Datenqualität, das im Global LEI System erreicht wird.
  • Die Datenqualitätsberichte zu LEI-Vergabestellen analysieren das Niveau der Datenqualität, das von den einzelnen LEI-Vergabeorganisationen erreicht wird.

Mit den jüngsten Berichten, die am 5. Dezember 2017 veröffentlicht wurden, hat die Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) verschiedene neue Funktionen eingeführt, die eine detailliertere Leistungsanalyse ermöglichen.

Dieser Blog beschreibt die neuesten Verbesserungen im GLEIF Datenqualitätsmanagementprogramm, das entwickelt wurde, um die Qualität, Zuverlässigkeit und Nutzbarkeit von LEI-Daten kontinuierlich zu verbessern. Auf diese Weise können Marktteilnehmer von dem Informationsreichtum, den der LEI-Datenbestand bietet, profitieren.

Die Links zu den Monatsberichten und zu weiterem Hintergrundmaterial finden Sie unten in den „Links zum Thema“.

Neue Datenqualitätskriterien, die zur Messung des Datenqualitätsniveaus im Global LEI System verwendet werden

Kurz zusammengefasst: Der Prozess zur Aufrechterhaltung der LEI-Datenqualität beginnt mit dem sich registrierenden Rechtsträger. Im Rahmen der Selbstregistrierung muss der registrierende Rechtsträger akkurate LEI-Referenzdaten liefern. Die LEI-Vergabestelle (auch „Local Operating Unit“ genannt) muss dann die LEI-Referenzdaten bei den lokalen autorisierten Stellen – zum Beispiel einem nationalen Gesellschaftsverzeichnis – verifizieren und einen dem LEI-Standard konformen LEI vergeben.

Nachdem ein Rechtsträger einen LEI erhalten hat, wird dieser von der Local Operating Unit, die den LEI ausgegeben hat, zusammen mit den zugehörigen Rechtsträger-Referenzdaten veröffentlicht. Jede Local Operating Unit veröffentlicht täglich aktualisierte Dateien mit allen von ihr vergebenen LEIs und den dazugehörigen Referenzdaten. GLEIF stellt den Global LEI Index zur Verfügung, der historische sowie aktuelle LEI-Einträge, einschließlich der dazugehörigen Referenzdaten, zusammengeführt in einer maßgeblichen, zentralen Quelle enthält.

Ziel unseres Datenqualitätsmanagements ist, vertrauenswürdige, offene und zuverlässige LEI-Daten sowie Rechtsträger-Referenzdaten zur Verfügung zu stellen. Zur Klarstellung des Konzepts der Datenqualität im Hinblick auf den LEI-Bestand hat GLEIF in engem Dialog mit dem LEI Regulatory Oversight Committee und den LEI-Vergabeorganisationen unter Anwendung von Standards, die von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) entwickelt wurden, einen Satz messbarer Qualitätskriterien definiert. Dieser umfasst Kriterien wie Vollständigkeit, Umfang und Integrität der LEI-Dateneinträge. Durch die Einrichtung eines Katalogs definierter Qualitätskriterien wird eine transparente und objektive Benchmark zur Bewertung des Datenqualitätsniveaus innerhalb des Global LEI Systems geschaffen.

Mit den am 5. Dezember 2017 veröffentlichten Datenqualitätsberichten hat GLEIF zwei neue Kriterien zur Beurteilung der Datenqualität eingeführt:

  • Konsistenz: Inwieweit eine einzige Datenreihe denselben Wert über mehrere Datenreihen hält.
  • Aktualität: Inwieweit Daten aktuell sind; ein Datenwert ist aktuell, wenn er für einen bestimmten festgelegten Zeitpunkt aktuell ist. Er ist überholt, wenn er zu einem zurückliegenden Zeitpunkt aktuell war, zu einem späteren Zeitpunkt aber nicht mehr zutrifft.

Insgesamt haben wir 132 Datenqualitätsprüfungen definiert. Die von den LEI-Vergabestellen zur Verfügung gestellten LEI-Dateneinträge werden mithilfe der von GLEIF entwickelten Software auf die definierten Qualitätskriterien geprüft. GLEIF sendet täglich einen Bericht an die LEI-Vergabestellen, der die Ergebnisse der Performancebewertungen enthält.

Eine aktualisierte Dokumentation enthält detaillierte Informationen zu der Methode, die zur Beurteilung der Datenqualität im Global LEI System angewendet wird

Das Dokument „Regelfestlegungen für die Datenqualität“ (Data Quality Rule Setting) bezeichnet die Prüfungen, die anhand der Qualitätskriterien durchgeführt werden. Die Ergebnisse der Qualitätsbeurteilung, die in den monatlichen GLEIF Datenqualitätsberichten enthalten sind, beruhen auf den Resultaten dieser Prüfungen. Im Dezember 2017 hat GLEIF eine aktualisierte Fassung des Dokuments veröffentlicht, die nun vollständig maschinenlesbar ist.

Darüber hinaus stellt GLEIF ein „Wörterbuch für den Datenqualitätsbericht“ (Data Quality Report Dictionary) zur Verfügung, das für den globalen LEI-Datenqualitätsbericht beziehungsweise die Datenqualitätsberichte zu LEI-Vergabestellen relevant ist und die Anwendung der Datenqualitätskriterien in der Praxis beschreibt. Interessierte Parteien sind eingeladen, nachzulesen, wie die Zahlen, die in den monatlichen Datenqualitätsberichten enthalten sind, berechnet und wie die Berechnungen implementiert werden. Aktualisierte Fassungen der Wörterbücher wurden ebenfalls im Dezember 2017 veröffentlicht.

Die globalen LEI-Datenqualitätsberichte enthalten nun neue, zusätzliche Informationen

Wärmebild zur LEI-Datenqualität nach Ländern (Globaler LEI-Datenqualitätsbericht - November 2017)

Seit den am 5. Dezember 2017 veröffentlichten Berichten, in denen die Gesamtdatenqualität im Global LEI System zum 30. November 2017 beurteilt wird, enthalten die globalen LEI-Datenqualitätsberichte die folgenden bekannten und neuen Informationen:

  • Den LEI-Gesamtdatenqualitätswert für den Berichtszeitraum. Der Wert repräsentiert den prozentualen Anteil aller LEI-Dateneinträge, die bei den Prüfungen zur Identifikation, ob die Einträge den definierten Qualitätskriterien während des Berichtszeitraums entsprochen haben, erfolgreich waren.
  • Die Fortschritte, die in Hinblick auf die ständige Optimierung der Datenqualität innerhalb des Global LEI Systems auf Grundlage des LEI-Gesamtdatenqualitätswerts erzielt werden konnten. Neu: Der niedrigste und höchste Wert, den eine LEI-Vergabestelle im Berichtszeitraum erzielt hat, ist ebenfalls enthalten.
  • Neu: Der Gesamtdatenqualitätswert pro Land, der im Berichtszeitraum erzielt wurde. Der Bericht verfügt nun auch über ein Wärmebild zur weltweiten LEI-Datenqualität nach Ländern.
  • Die Ergebnisse der von GLEIF durchgeführten Prüfungen der LEI-Dateneinträge auf die implementierten Qualitätskriterien, d. h. den prozentualen Anteil der Einträge, die die Tests erfolgreich bestanden haben. Neu: Die Berichte veranschaulichen die Anzahl der nicht bestandenen Prüfungen pro Datenqualitätskriterium und die Anzahl der betroffenen LEI-Einträge.
  • Den prozentualen Anteil der LEI-Dateneinträge, die die verschiedenen Quality Maturity Levels erfüllt haben. Eine Maturity-Level-Grafik auf der rechten Seite des Berichts veranschaulicht die Ergebnisse in Hinblick auf die folgenden Maturity Levels: Level 1 – „Erforderliche Qualität“ (muss bei allen Dateneinträgen bei 100 Prozent liegen); Level 2 – „Erwartete Qualität“ (sollte 100 Prozent sein); Level 3 – „Ausgezeichnete Qualität“ (je höher, desto besser). Neu: Die Maturity Levels der Vormonate werden als Trend dargestellt.
  • Neu: Informationen zu „Level 2-Daten“, Doppeleinträgen und Anfechtungen für den Berichtszeitraum. Hintergrundinformationen: Im Mai 2017 begann der Prozess der Verbesserung des LEI-Datenbestands durch Miteinbeziehung von Level 2-Daten, die die Frage „Wer gehört wem?“ beantworten werden. Mit diesen Daten können die direkten und ultimativen Muttergesellschaften eines Rechtsträgers bestimmt und umgekehrt die Rechtsträger, die einzelnen Unternehmen gehören, recherchiert werden. Im Abschnitt „Doppeleinträge“ des Berichts wird das folgende Problem identifiziert: Gemäß der einschlägigen Richtlinie darf ein Rechtsträger nur über einen einzigen LEI verfügen. Wenn erkannt wird, dass ein Rechtsträger beispielsweise drei LEIs besitzt, werden zwei davon als Doppeleintrag gekennzeichnet. Doppelte LEIs werden im Global LEI Index zusammen mit dem Registrierungsstatus markiert. Die von GLEIF bereitgestellte zentrale Anfechtungsfunktion erweitert die Fähigkeit aller interessierten Parteien, Aktualisierungen von LEI-Daten auszulösen.
  • Neu: Im Abschnitt „Top 5 nicht bestandene Prüfungen“ werden jene Datenqualitätsprüfungen identifiziert, die von GLEIF ausgeführt wurden und die höchste Anzahl von LEI-Einträgen mit nicht bestandenen Prüfungen hervorgebracht haben. Der Typ der Datenqualitätsprüfung wird in diesem Bericht durch eine Nummer angezeigt. Im Dokument „Regelfestlegungen für die Datenqualität“ ist angegeben, welche spezifische Prüfung der im Bericht angezeigten Nummer entspricht.

Der jüngste, am 5. Dezember 2017 veröffentlichte globale LEI-Datenqualitätsbericht zeigt, dass der Gesamtdatenqualitätswert weiterhin bei über 99 Prozent lag, und das, obwohl im November 2017 mehr als 100.000 LEIs neu vergeben wurden und für die Beurteilung neue und strengere Regelungen zugrunde gelegt wurden.

Im Jahr 2017 haben wir demonstriert, dass sich die Performance im Hinblick auf die Konsistenz und Plausibilität der Daten verbessert hat, und das, obwohl die LEI-Neuvergabe die des Vorjahres um das Zehnfache überstieg. Das GLEIF-Datenqualitätsmanagementprogramm ist ein wesentlicher Garant dafür, dass der LEI der Standard bleibt, der am besten geeignet ist, um offene und zuverlässige Daten für ein eindeutiges Identifikationsmanagement bereitzustellen.

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Über den Autor:

Stephan Wolf ist der CEO der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF). 2023 wurde er zum Mitglied des Vorstands der Internationalen Handelskammer (ICC) Deutschland gewählt. 2021 wurde er in den neuen Industry Advisory Board (IAB) als Teil der weltweiten Initiative der ICC für digitale Standards (Digital Standards Initiative, DSI) berufen. In dieser Eigenschaft fungiert er als Mitvorsitzender des Arbeitskreises zum Thema „Trusted Technology Environment“. Zwischen Januar 2017 und Juni 2020 war Herr Wolf Mitvorsitzender der International Organization for Standardization Technical Committee 68 FinTech Technical Advisory Group (ISO TC 68 FinTech TAG). Von One World Identity wurde Herr Wolf im Januar 2017 unter die Top 100 Leaders in Identity gewählt. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Einrichtung von Datenoperationen und globalen Implementierungsstrategien. Er hat während seines gesamten Berufslebens an der Weiterentwicklung grundlegender Unternehmens- und Produktentwicklungsstrategien gearbeitet. Herr Wolf war 1989 Mitgründer der IS Innovative Software GmbH und erster Geschäftsführer der Gesellschaft. Später wurde er Sprecher des Vorstands der Nachfolgegesellschaft IS.Teledata AG. Diese Gesellschaft wurde schließlich Teil der Interactive Data Corporation, wo Herr Wolf die Funktion des Technischen Direktors innehatte. Herr Wolf hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft von der J. W. Goethe Universität, Frankfurt am Main.


Tags für diesen Artikel:
Datenverwaltung, Datenqualität, GLEIF-Datenqualitätsmanagementberichte, Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF), Level 2 / Beziehungsdaten (Wer gehört wem), Open Data, Standards