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Der LEI in Zahlen: Starkes regulatorisches Engagement treibt zunehmende weltweite Einführung voran

Einführung des LEI wird ungebremst durch neue Regulierungsinitiativen vorangetrieben, die globalen Stakeholdern eine Blaupause zur Förderung von mehr Vertrauen und Transparenz in der gesamten digitalen Wirtschaft bieten


Autor: Stephan Wolf

  • Datum: 2024-04-23
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Die Global LEI Foundation (GLEIF) ist stolz auf ihre kontinuierlichen Transparenzinitiativen. Dazu zählt beispielsweise der offene Ansatz zur Bereitstellung eines unbeschränkten Zugangs zu den letzten LEI-Daten weltweit mit den Global-LEI-System-Berichten über die Geschäftstätigkeit, die der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung gestellt werden. In dieser Blog-Serie „LEI in Zahlen“ stellt GLEIF wichtige Daten aus dem letzten Bericht vor. Dabei werden auch Trends erläutert und Erfolge aus der weltweiten LEI-Einführung beschrieben.

Laut dem jüngsten Bericht über das erste Quartal 2024 wurden in diesem Berichtszeitraum mehr als 66.000 LEIs weltweit vergeben. Zum Ende des Quartals umfasste der gesamte aktive LEI-Bestand mehr als 2,46 Millionen Einträge. Dies bedeutet eine vierteljährliche Zuwachsrate von 2,8 %.

Im ersten Quartal hatte Indien die höchste LEI-Wachstumsrate auf Länderebene (9 %). Dies ereignete sich vor dem Hintergrund der laufenden Einführung des LEI für alle großen unternehmerischen Kreditnehmer bei Banken, was konkret bedeutet, dass Unternehmen mit einem Kreditexposure von insgesamt mindestens 100 Mio. INR einen LEI benötigen, um nach dem 30. April 2024 eine Verlängerung oder Erweiterung der Kreditfazilitäten zu erhalten.

Im weiteren Sinne führte dieser starke Trend der LEI-Einführung im ersten Quartal dazu, dass Indien gemessen am LEI-Bestand zum fünftgrößten Staat weltweit aufstieg. Darin kommt die kumulierte Wirkung des starken regulatorischen Engagements der letzten Jahre zum Ausdruck. Darüber hinaus stellt diese Entwicklung einen überzeugenden Präzedenzfall für die globalen Stakeholder dar, die daran interessiert sind, das Potenzial des LEI zur Bewältigung neuer Herausforderungen in der gesamten digitalen Wirtschaft auszuloten.

Aufgrund der regulatorischen Dynamik schaffte es Japan (5,5 %) ebenfalls unter die Top-5-Wachstumsländer. Am 1. April 2024 traten die überarbeiteten Meldevorschriften für außerbörsliche (OTC-)Derivate der britischen Finanzaufsichtsbehörde (FSA) in Kraft. Demnach sind nun alle Teilnehmer an einer OTC-Derivatetransaktion dazu verpflichtet, einen LEI zu verwenden.

Das starke Wachstum in Lettland (6,2 %), Litauen (6,2 %) und Griechenland (5,8 %) war auf die Marktaktivitäten der lokalen LEI-Vergabestellen zurückzuführen.

Zunehmende Transparenz auf den globalen Finanzmärkten

Die Gesamtrate der LEI-Erneuerungen betrug im vierten Quartal 55,5 % – ein leichtes Minus verglichen mit dem Vorquartal. Dies war in erster Linie auf einen erneuten Rückgang der Verlängerungen in Nicht-EU-Ländern auf 45,1 % zurückzuführen, während die vierteljährlichen Verlängerungen in EU-Ländern ebenfalls leicht zurückgingen, nämlich auf 61,8 %. Ungarn wies dabei einmal mehr die höchste Verlängerungsquote (93,5 %) auf, gefolgt von Japan (91 %), Finnland (84,1 %), Indien (79,1 %) und Deutschland (78,5 %). Außerdem stellten die steigenden Erneuerungsraten in Ländern wie Saudi-Arabien den positiven Einfluss neuer Geschäftsmodelle und Marktaktivitäten der lokalen LEI-Vergabestellen unter Beweis.

Die kürzliche Einführung der Policy Conformity Flag (Hinweis zur Richtlinienkonformität) war ein weiteres Zeichen für die Entschlossenheit des Regulatory Oversight Committee (ROC) und von GLEIF, Erneuerungen zu fördern und eine aktuelle, umfassende Datenberichterstattung durch die Rechtsträger zu unterstützen.

Das neue Tool gibt globalen Datennutzern Auskunft darüber, ob ein LEI-Eintrag aktuell und vollständig ist und ob er eine Beziehungsberichterstattung enthält. Unternehmen erhalten die Möglichkeit, ihr unermüdliches Engagement für Transparenz unter Beweis zu stellen. Daraus können globale Geschäftsgemeinschaften wiederum in vielfacher Hinsicht profitieren, weil sie beispielsweise im weltweiten Kampf gegen Finanzkriminalität, bei der Überwachung von Marktrisiken und bei der Verbesserung betrieblicher Prozesse Unterstützung erfahren. Die Policy Conformity Flag bietet Unternehmen außerdem eine einfache und elegante Möglichkeit, die technische Compliance mit etwa 200 Vorschriften weltweit sicherzustellen, die auf den LEI Bezug nehmen und von denen viele aktive LEIs voraussetzen.

Anhaltende Dynamik für neue LEI-Datenformate

Nach der Umsetzung der ROC-Richtlinien zu neuen LEI-Datenformaten im März 2022 setzte sich das anhaltende Wachstum der gemeldeten Daten im ersten Quartal ungebrochen fort. Rund 6.100 Rechtsträger wurden als staatliche Stellen und 44 als internationale Organisationen eingestuft (gegenüber 6.000 bzw. 38 im vierten Quartal 2023). Hinzu kommt, dass rund 134.000 Rechtsträger über Fondsbeziehungsstrukturen berichteten. Das stellt eine Zunahme von in etwa 3.000 im Vergleich zum vorhergehenden Quartal dar.

Der vollständige Bericht mit weiteren Einzelheiten zum aktuellen Stand bei der LEI-Vergabe und zum Wachstumspotenzial, dem Wettbewerbsniveau zwischen LEI-Vergabestellen im Global LEI System sowie den Level-1- und Level-2-Referenzdaten kann auf folgender Seite abgerufen werden: Global-LEI-System-Geschäftsberichte.

Bitte beachten Sie, dass im März 2022 die CDF-Formate auf Grundlage der folgenden Richtlinien des Regulatory Oversight Committee (ROC) aktualisiert wurden: Rechtsträger-Ereignisse (ehemals „Unternehmensmaßnahmen“) und Datenhistorie im Global LEI System, Richtlinie zu Fondsbeziehungen und Leitlinien für die Registrierung von Investmentfonds im Global LEI System und Leitfaden zur LEI-Berechtigung für allgemeine staatliche Stellen.

Die neusten täglichen LEI-Daten können Sie bei Interesse unserem Global LEI System Statistics Dashboard entnehmen, das tägliche Statistiken zur Gesamtzahl der aktiven vergebenen LEIs enthält. Mit dieser Funktion können alle Nutzer nun die historischen Daten nach Region durchsuchen, sodass die Transparenz zur Gesamtentwicklung des LEIs noch weiter steigt.

Wenn Sie weitere Informationen wünschen oder historische Daten abrufen möchten, besuchen Sie bitte das Archiv der Global-LEI-System-Geschäftsberichte. Wir freuen uns schon darauf, Sie jedes Quartal über unsere Fortschritte bei der Einführung des LEIs im weiteren Jahresverlauf 2024 zu informieren.

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Über den Autor:

Stephan Wolf ist der CEO der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF). 2023 wurde er zum Mitglied des Vorstands der Internationalen Handelskammer (ICC) Deutschland gewählt. 2021 wurde er in den neuen Industry Advisory Board (IAB) als Teil der weltweiten Initiative der ICC für digitale Standards (Digital Standards Initiative, DSI) berufen. In dieser Eigenschaft fungiert er als Mitvorsitzender des Arbeitskreises zum Thema „Trusted Technology Environment“. Zwischen Januar 2017 und Juni 2020 war Herr Wolf Mitvorsitzender der International Organization for Standardization Technical Committee 68 FinTech Technical Advisory Group (ISO TC 68 FinTech TAG). Von One World Identity wurde Herr Wolf im Januar 2017 unter die Top 100 Leaders in Identity gewählt. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Einrichtung von Datenoperationen und globalen Implementierungsstrategien. Er hat während seines gesamten Berufslebens an der Weiterentwicklung grundlegender Unternehmens- und Produktentwicklungsstrategien gearbeitet. Herr Wolf war 1989 Mitgründer der IS Innovative Software GmbH und erster Geschäftsführer der Gesellschaft. Später wurde er Sprecher des Vorstands der Nachfolgegesellschaft IS.Teledata AG. Diese Gesellschaft wurde schließlich Teil der Interactive Data Corporation, wo Herr Wolf die Funktion des Technischen Direktors innehatte. Herr Wolf hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft von der J. W. Goethe Universität, Frankfurt am Main.


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Global-LEI-System-Berichte über die Geschäftstätigkeit, Global LEI Index, Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF), LEI-Vergabestellen (Local Operating Units - LOUs), LEI-Verlängerung, Open Data, Datenverwaltung, Level 1 / Visitenkartendaten (Wer ist wer), Level 2 / Beziehungsdaten (Wer gehört wem)