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GLEIF veröffentlichte den ersten vierteljährlichen Gobal-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit

Die Gobal-LEI-System-Berichte über die Geschäftstätigkeit heben die wichtigsten Trends bei der Einführung des LEI hervor und bieten tiefgehende Analysen zum LEI-Datenpool.


Autor: Stephan Wolf

  • Datum: 2017-04-13
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Im April 2017 veröffentlichte die Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) den ersten vierteljährlichen Bericht, der wichtige Entwicklungen für die Einführung des Legal Entity Identifier (LEI) unterstreicht. Insbesondere bewertet der Bericht die Erwartungen mit Blick auf das jährliche Wachstum und die LEI-Verlängerungen, evaluiert das Wettbewerbsniveau zwischen LEI-Vergabestellen, die im Global LEI System tätig sind, und analysiert die LEI-Verlängerungsquoten sowie die Bestätigung von Referenzdaten. Um den ersten „Gobal-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit“ herunterzuladen, der das erste Quartal 2017 abgedeckt, gehen Sie bitte zum Abschnitt „Links zum Thema“ unten.

Dieser Blog fasst die wichtigsten Resultate des ersten Gobal-LEI-System-Berichts über die Geschäftstätigkeit zusammen und bietet Hintergrundinformationen zu den im Bericht enthaltenen Daten. Die genannten Quellen sind unten in den „Links zum Thema“ aufgeführt.

Wichtigste Ergebnisse des ersten Gobal-LEI-System-Berichts über die Geschäftstätigkeit

Der erste Gobal-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit, der die im ersten Quartal 2017 zu beobachtenden Entwicklungen analysiert, zeigt:

  • Per Ende des ersten Quartals 2017 gab es mehr als 481.000 aktive LEIs, die von 30 LEI-Vergabestellen verwaltet wurden. Die LEIs stehen stellvertretend für Rechtsträger aus 199 Jurisdiktionen. Die USA sind mit einem Anteil von 25 Prozent an allen bisher vergebenen LEIs nach wie vor der größte Markt.
  • Die fünf bzw. zehn größten Jurisdiktionen zeichnen für 56 Prozent bzw. 76 Prozent der aktiven LEIs im Global LEI System verantwortlich.
  • Insgesamt verharrte die vierteljährliche LEI-Wachstumsrate bei 4 Prozent, was ein annualisiertes Wachstum von 13 Prozent in Europa und 19 Prozent in der übrigen Welt bedeutet. GLEIF rechnet damit, dass Europa vor allem aufgrund der Umsetzung der von der Europäischen Union überarbeiteten Richtlinie und Verordnung über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II und MiFIR), die im Januar 2018 in Kraft treten soll, in diesem Jahr eine Wachstumsrate von 23 Prozent erzielen wird. Für Ende 2017 erwartet GLEIF 551.000 aktive LEIs.
  • Die durchschnittliche LEI-Verlängerungsquote in den einzelnen Jurisdiktionen beträgt 66 Prozent, wobei der Mindestwert bei 36 Prozent liegt, das Maximum bei 89 Prozent. Besonders in den USA ist ein Trend zu vermehrten Nicht-Verlängerungen zu verzeichnen. Das wirkt sich auch auf den Gesamttrend aus, weil dieser Rechtsraum rund ein Viertel der aktiven LEI-Population ausmacht.
    Durch die stärkere Betonung der Bedeutung von Verlängerungen in unserer Kommunikation und in Zusammenarbeit mit dem LEI Regulatory Oversight Committee dürfte das LEI-System nach unseren Schätzungen bis zum Jahresende eine Verlängerungsquote von 75 Prozent erreichen.
  • Die Rangfolge der LEI-Vergabestellen nach verwalteten, aktiven LEIs blieb im ersten Quartal 2017 unverändert. Die ersten fünf LEI-Vergabestellen verfügen über unterschiedliche Geschäftsmodelle: Drei LEI-Vergabestellen verwalten LEI-Portfolios mit Rechtsträgern aus über 195 Jurisdiktionen weltweit, während sich zwei LEI-Vergabestellen überwiegend auf den nationalen Markt konzentrieren.
  • Die Rechtsräume mit hohen LEI-Zahlen sind tendenziell diejenigen mit dem geringsten Wettbewerb (hohe Konzentration) und umgekehrt. Während Nordamerika die Märkte mit der höchsten Konzentration beherbergt, hatten die LEI-Vergabestellen in Norwegen, der Slowakei, Portugal, Irland oder Luxemburg mehr Gelegenheiten, um ihre Dienstleistungen einzuführen.
  • Die Zahl der LEIs, die von ihren LEI-Vergabestellen vollständig bestätigt werden, ist seit dem vierten Quartal 2015 (73 Prozent) erheblich gestiegen und hat im dritten Quartal 2016 (89 Prozent) ein Plateau erreicht. Der Übergang zum LEI Common Data File (CDF) Format 2.0 sollte dank der Änderungen des Meldeformats dazu beitragen, die Transparenz bei der Bestätigung von Referenzdaten durch LEI-Vergabestellen weiter zu erhöhen, besonders infolge der Einführung eines standardisierten Codes für die Bestätigungsquelle.

Hintergrundinformationen zu den Daten, die in den Gobal-LEI-System-Berichten über die Geschäftstätigkeit enthalten sind

Die Berichte werden vom Global LEI Index abgeleitet, der historische sowie aktuelle LEI-Einträge einschließlich von entsprechenden Referenzdaten in einer maßgeblichen Quelle zusammenführt. Die Referenzdaten liefern Informationen zu einem Rechtsträger, der über einen LEI identifizierbar ist. Der Global LEI Index ist die weltweit einzige Online-Quelle, aus der Sie offene, standardisierte und hochwertige Referenzdaten über Rechtsträger beziehen können. Interessierte Parteien haben mithilfe des von GLEIF entwickelten, webbasierten LEI-Suchwerkzeugs einfachen Zugriff auf den kompletten LEI-Datenpool und können diesen durchsuchen.

Aktueller Stand bei der LEI-Vergabe und dem LEI-Wachstumspotenzial: In Zusammenarbeit mit dem LEI Regulatory Oversight Committee (LEI ROC) und den LEI-Vergabestellen sind wir bereits auf dem Weg, die Akzeptanz des LEIs zu steigern. Künftig wird der Global LEI Index daher eine wachsende Zahl von Rechtsträgern, die weltweit an Finanztransaktionen beteiligt sind, erfassen und somit eine Rundumsicht bieten können. Der vierteljährliche Gobal-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit enthält im Einzelnen:

  1. Gesamtzahl der LEIs, die weltweit vergeben wurden, und aktuelle Trends bei der Vergabe
  2. Jurisdiktionen mit den meisten LEIs und hohen Vergabequoten für neue LEIs
  3. Wichtige Aktivitäten von LEI-Vergabestellen
  4. Allgemeine LEI-Wachstumserwartungen für das Gesamtjahr

Wettbewerb im Global LEI-System: LEI-Vergabestellen – auch als Local Operating Units (LOUs) bezeichnet – erbringen Registrierungs-, Verlängerungs- und andere Dienstleistungen und agieren als primäre Schnittstellen für Rechtsträger, die einen LEI erhalten möchten. Ein Rechtsträger ist nicht darauf beschränkt, eine LEI-Vergabestelle mit Sitz in seinem eigenen Land zu nutzen. Stattdessen kann er auch den Registrierungsservice jeder beliebigen LOU in Anspruch nehmen, die für die Validierung von LEI-Registrierungen in ihrem/n Rechtsraum/Rechtsräumen qualifiziert und dafür zugelassen ist. Das Global LEI System zielt darauf ab, den Wettbewerb zwischen LEI-Vergabestellen zugunsten der Rechtsträger, die einen LEI erhalten möchten, zu fördern. Die für die Ausgabe und Aufrechterhaltung eines LEIs berechneten Gebühren betreffen ausschließlich die LEI-Vergabeorganisationen und müssen kostenbasiert sein. Der vierteljährliche Gobal-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit enthält im Einzelnen:

  1. Die Märkte mit dem geringsten Wettbewerb und mehr als 1000 LEIs auf Grundlage der Anzahl von LEI-Vergabestellen, die in dieser Jurisdiktion Leistungen anbieten
  2. Die Märkte mit dem stärksten Wettbewerb und mehr als 1000 LEIs auf Grundlage der Anzahl vo LEI-Vergabestellen, die in dieser Jurisdiktion Leistungen anbieten

LEI-Verlängerungsquoten: Verlängerung bedeutet, dass die mit einem LEI verbundenen Referenzdaten jährlich von der LEI-Vergabestelle erneut gegenüber einer Drittquelle validiert werden. Rechtsträger, die einen LEI erhalten haben, sind verpflichtet, diesen regelmäßig zu verlängern. Dieses zentrale Merkmal hebt den LEI aus den folgenden Gründen von anderen Identifikatoren ab: Erstens ist das Verlängerungsprinzip von wesentlicher Bedeutung, um sicherstellen zu können, dass die Informationen zu einem Rechtsträger mit einem LEI korrekt und aktuell sind. Kein anderes globales oder offenes System zur Rechtsträgeridentifikation hat sich vergleichbar strenge Regeln für die regelmäßige Datenverifizierung auferlegt. Zweitens wissen die Nutzer der Daten, ob die Informationen betreffend einen bestimmten LEI kürzlich erneut validiert wurden oder nicht. Das Global LEI System ist einzigartig hinsichtlich der Bereitstellung vollständiger Transparenz zum zeitlichen Rahmen, als die Daten zum letzten Mal verifiziert wurden. Falls ein Rechtsträger die Verlängerung und erneute Bestätigung der LEI-Registrierung zum in den Referenzdaten angegebenen „nächsten Verlängerungsdatum“ versäumt, wird der Registrierungsstatus von „vergeben“ auf „abgelaufen“ umgestellt. Der vierteljährliche Gobal-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit enthält im Einzelnen:

  1. Gesamtzahl der ordnungsgemäß verlängerten LEIs bezogen auf die Gesamtzahl der weltweit vergebenen LEIs
  2. Jurisdiktionen mit mehr als 1000 LEIs und den höchsten Verlängerungsquoten
  3. Jurisdiktionen mit den höchsten Quoten abgelaufener LEIs

Bestätigung von Referenzdaten: Die bisher in den LEI-Referenzdaten enthaltenen Unternehmensinformationen, wie z. B. der offizielle Name eines Rechtsträgers und sein registrierter Gesellschaftssitz, werden als „Level 1“-Daten bezeichnet. Sie geben Antwort auf die Frage „Wer ist wer?“. Das LEI-CDF-Format definiert, wie LEI-Vergabestellen ihre LEI- und Level 1-Referenzdaten melden. Im CDF-Format ist ein Feld für „Bestätigungsquellen“ angelegt. Falls beim Wert in diesem Feld in den öffentlich verfügbaren LEI-Daten „Vollständig bestätigter LEI“ angegeben ist, bedeutet das: Auf Grundlage der bei der für die Verwaltung dieses LEI-Eintrags zuständigen LEI-Vergabestelle verwendeten Bestätigungsverfahren sind in den maßgeblichen öffentlichen Quellen ausreichend Informationen vorhanden, um die Informationen zu bestätigen, die von dem Rechtsträger für diesen Eintrag angegeben wurden. Der vierteljährliche Gobal-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit enthält im Einzelnen:

  1. Prozentualer Anteil der von der LEI-Vergabestelle bestätigten LEIs an der Gesamtzahl der vergebenen LEIs

GLEIF stellt zudem einen „Business Reporting Dictionary“ bereit. Darin sind die Formeln und Algorithmen enthalten, die bei der Meldung der vierteljährlich in den Berichten hervorgehobenen LEI-Aktivitäten zum Einsatz kommen.

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Über den Autor:

Stephan Wolf ist der CEO der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF). 2023 wurde er zum Mitglied des Vorstands der Internationalen Handelskammer (ICC) Deutschland gewählt. 2021 wurde er in den neuen Industry Advisory Board (IAB) als Teil der weltweiten Initiative der ICC für digitale Standards (Digital Standards Initiative, DSI) berufen. In dieser Eigenschaft fungiert er als Mitvorsitzender des Arbeitskreises zum Thema „Trusted Technology Environment“. Zwischen Januar 2017 und Juni 2020 war Herr Wolf Mitvorsitzender der International Organization for Standardization Technical Committee 68 FinTech Technical Advisory Group (ISO TC 68 FinTech TAG). Von One World Identity wurde Herr Wolf im Januar 2017 unter die Top 100 Leaders in Identity gewählt. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Einrichtung von Datenoperationen und globalen Implementierungsstrategien. Er hat während seines gesamten Berufslebens an der Weiterentwicklung grundlegender Unternehmens- und Produktentwicklungsstrategien gearbeitet. Herr Wolf war 1989 Mitgründer der IS Innovative Software GmbH und erster Geschäftsführer der Gesellschaft. Später wurde er Sprecher des Vorstands der Nachfolgegesellschaft IS.Teledata AG. Diese Gesellschaft wurde schließlich Teil der Interactive Data Corporation, wo Herr Wolf die Funktion des Technischen Direktors innehatte. Herr Wolf hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft von der J. W. Goethe Universität, Frankfurt am Main.


Tags für diesen Artikel:
Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF), Global-LEI-System-Berichte über die Geschäftstätigkeit, GLEIF-Datenqualitätsmanagementberichte, LEI-Vergabestellen (Local Operating Units - LOUs), Datenqualität, Datenverwaltung, abgelaufene LEIs, LEI-Verlängerung