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GLEIF veröffentlichte den vierteljährlichen Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit für das erste Quartal 2018

Die Gobal-LEI-System-Berichte über die Geschäftstätigkeit heben die wichtigsten Trends bei der Einführung des LEI hervor und bieten tiefgehende Analysen zum LEI-Datenpool


Autor: Stephan Wolf

  • Datum: 2018-05-18
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Im Mai 2018 veröffentlichte die Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) den neuesten vierteljährlichen Bericht, der wichtige Entwicklungen für die Einführung des Legal Entity Identifiers (LEI) unterstreicht. Insbesondere bewerten die Berichte die Erwartungen mit Blick auf das jährliche Wachstum und die LEI-Verlängerungen, evaluieren das Wettbewerbsniveau zwischen LEI-Vergabestellen, die im Global LEI System tätig sind, und analysieren die LEI-Verlängerungsquoten sowie die Bestätigung von Referenzdaten. Seit Juli 2017 liefern wir auch Statistiken zu Daten von ultimativen und direkten Muttergesellschaften, die von den Rechtsträgern bereitgestellt werden.

Der „Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit“ (Global LEI System Business Report) für das erste Quartal 2018 kann über die „Links zum Thema“ unten heruntergeladen werden.

Dieser Blogbeitrag fasst die wichtigsten Ergebnisse des jüngsten Berichts zusammen. Die genannten Quellen sind unten in den „Links zum Thema“ aufgeführt.

Wichtigste Ergebnisse des letzten Global-LEI-System-Berichts über die Geschäftstätigkeit

Der im Mai 2018 veröffentlichte Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit analysiert Entwicklungen, die im ersten Quartal 2018 beobachtet wurden. Er zeigt:

Aktueller Stand bei der LEI-Vergabe und dem LEI-Wachstumspotenzial

Ende des ersten Quartals 2018 zählte die gesamte LEI-Population über 1,1 Millionen. Die Anzahl neu vergebener LEIs sank nach Erreichen eines Höchststandes von fast 400.000 im vierten Quartal 2017 im ersten Quartal 2018 auf 167.353. Die außerordentlich hohe Wachstumsrate in der zweiten Jahreshälfte 2017 ist hauptsächlich auf die betroffenen Marktteilnehmer zurückzuführen, welche die am 3. Januar 2018 in Kraft getretene überarbeitete EU-Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II) und die Verordnung über Märkte für Finanzinstrumente (MiFIR) einhalten wollten. Der Rückgang bei der Vergabe von LEIs im ersten Quartal 2018 – nach Ablauf der Frist – bestätigt den Erfolg der LEI-Einführung vor Inkrafttreten von MiFID II/MiFIR.

Marktteilnehmer, die die LEI-Anforderungen unter MiFID II/MiFIR derzeit noch nicht erfüllen, werden darauf hingewiesen, dass entsprechende von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) erteilte Übergangsregelungen nur vorübergehend gelten. (Am 20. Dezember 2017 befand die ESMA, dass „eine Investmentfirma innerhalb eines Zeitraumes von sechs Monaten eine Dienstleistung erbringen kann, welche die Verpflichtung auslöst, dem Kunden, von dem sie zuvor noch keinen LEI erhalten hat, eine Geschäftsmeldung zu übermitteln. Voraussetzung ist, dass die Investmentfirma vor Ausführung dieser Dienstleistung die erforderliche Dokumentation von diesem Kunden erhalten hat, um in seinem Auftrag einen LEI zu beantragen.“)

Erwähnenswert ist ferner, dass die LEI-Vergabe die historischen Daten im ersten Quartal 2018 deutlich übertraf:

LEI-Vergabe 2018 2017
Januar 95.820 5.601
Februar 39.963 5.818
März 31.570 7.412

Dieser Trend kann ein Indiz für ein besseres Verständnis des Kosteneinsparungs- und Effizienzpotenzials in Zusammenhang mit der globalen Übernahme des LEIs in der breiteren Geschäftswelt sein. (Siehe Arbeitspapier von McKinsey & Company und GLEIF – „Der Legal Entity Identifier: Der Wert einer eindeutigen Kennung für Gegenparteien“ (The Legal Entity Identifier: The Value of the Unique Counterparty ID) unten in den „Links zum Thema“.)

Wettbewerb im Global LEI-System

Der vierteljährliche Bericht nennt die Märkte mit dem stärksten und mit dem geringsten Wettbewerb von denjenigen mit mehr als 1.000 LEIs, basierend auf der Anzahl von LEI-Vergabestellen, die Leistungen in dem Land erbringen. Im ersten Quartal 2018 zählten Bulgarien, Malta, Portugal, die Schweiz und Südafrika zu den wettbewerbsstärksten Märkten. In Indien und Slowenien ließ der Wettbewerb spürbar nach, was zeigt, dass die Verwaltung von LEIs in diesen Rechtsräumen jetzt stärker auf eine LEI-Vergabestelle konzentriert ist.

LEI-Verlängerungsquoten

Die Verlängerungsquote von 66,3 Prozent blieb im ersten Quartal 2018 im Vergleich zum vorhergehenden Quartal im Wesentlichen gleich. Zu Ende des ersten Quartals 2018 betrug der Anteil einwandfreier LEIs 84 Prozent. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass die Gesamtzahl abgelaufener LEIs in den vergangenen zwölf Monaten um 26.645 stieg.

Statistiken zur Meldung von Daten zu den Muttergesellschaften von Rechtsträgern

Im Mai 2017 begann der Prozess der Verbesserung des LEI-Datenbestands durch Miteinbeziehung von Level 2-Daten, die die Frage „Wer gehört wem?“ beantworten. Bis zum Ende des ersten Quartals 2018 meldeten 838.000 LEI-Registrierte, die 75 Prozent des gesamten LEI-Bestands darstellen, Informationen zu direkten und ultimativen Muttergesellschaften (vorhergehendes Quartal: 61 Prozent). 28 Prozent der Informationen zu direkten Muttergesellschaften wurden vollständig bestätigt (keine Änderungen im Vergleich zum vorhergehenden Quartal). Lediglich 4 Prozent der Rechtsträger gaben an, dass sie aufgrund rechtlicher Hürden keine Daten zu Muttergesellschaften melden oder veröffentlichen konnten.

Die vierteljährlichen Berichte beziehen sich auf für das Global LEI System einzigartige Konzepte und Definitionen. Zur besseren Verständlichkeit der Berichte haben wir die relevanten Konzepte im Dokument „Hintergrundinformationen zum Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit“ (Background Information on Global LEI System Business Report) zusammengefasst.

GLEIF stellt zudem ein „Wörterbuch für die Unternehmensmeldungen“ (Business Reporting Dictionary) bereit. Darin sind die Formeln und Algorithmen enthalten, die bei der Meldung der vierteljährlich in den Berichten hervorgehobenen LEI-Aktivitäten zum Einsatz kommen.

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Über den Autor:

Stephan Wolf ist der CEO der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF). 2023 wurde er zum Mitglied des Vorstands der Internationalen Handelskammer (ICC) Deutschland gewählt. 2021 wurde er in den neuen Industry Advisory Board (IAB) als Teil der weltweiten Initiative der ICC für digitale Standards (Digital Standards Initiative, DSI) berufen. In dieser Eigenschaft fungiert er als Mitvorsitzender des Arbeitskreises zum Thema „Trusted Technology Environment“. Zwischen Januar 2017 und Juni 2020 war Herr Wolf Mitvorsitzender der International Organization for Standardization Technical Committee 68 FinTech Technical Advisory Group (ISO TC 68 FinTech TAG). Von One World Identity wurde Herr Wolf im Januar 2017 unter die Top 100 Leaders in Identity gewählt. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Einrichtung von Datenoperationen und globalen Implementierungsstrategien. Er hat während seines gesamten Berufslebens an der Weiterentwicklung grundlegender Unternehmens- und Produktentwicklungsstrategien gearbeitet. Herr Wolf war 1989 Mitgründer der IS Innovative Software GmbH und erster Geschäftsführer der Gesellschaft. Später wurde er Sprecher des Vorstands der Nachfolgegesellschaft IS.Teledata AG. Diese Gesellschaft wurde schließlich Teil der Interactive Data Corporation, wo Herr Wolf die Funktion des Technischen Direktors innehatte. Herr Wolf hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft von der J. W. Goethe Universität, Frankfurt am Main.


Tags für diesen Artikel:
Datenverwaltung, Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF), Global-LEI-System-Berichte über die Geschäftstätigkeit, GLEIF-Datenqualitätsmanagementberichte, abgelaufene LEIs, LEI-Vergabestellen (Local Operating Units - LOUs), LEI-Verlängerung, Level 1 / Visitenkartendaten (Wer ist wer), Level 2 / Beziehungsdaten (Wer gehört wem)