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GLEIF veröffentlichte den vierteljährlichen Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit zum vierten Quartal 2019

Die Global-LEI-System-Berichte über die Geschäftstätigkeit heben die wichtigsten Trends bei der Einführung des LEIs hervor und bieten tiefgehende Analysen zum LEI-Datenpool


Autor: Stephan Wolf

  • Datum: 2020-01-23
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Im Januar 2020 veröffentlichte die Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) den neuesten vierteljährlichen Bericht, der wichtige Entwicklungen für die Einführung des Legal Entity Identifiers (LEI) unterstreicht. Insbesondere bewerten die Berichte die Erwartungen mit Blick auf das jährliche Wachstum und die LEI-Verlängerungen, evaluieren das Wettbewerbsniveau zwischen LEI-Vergabeorganisationen, die im Global LEI System tätig sind, und analysieren die LEI-Verlängerungsquoten sowie die Bestätigung von Referenzdaten. Seit Juli 2017 liefern wir auch Statistiken zu Daten von direkten und ultimativen Muttergesellschaften, die von den Rechtsträgern bereitgestellt werden.

Der „Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit“ (Global LEI System Business Report) zum vierten Quartal 2019 kann über die‚ Links zum Thema‘ unten heruntergeladen werden.

Dieser Blogbeitrag fasst die wichtigsten Ergebnisse des jüngsten Berichts zusammen. Die genannten Quellen sind unten im Abschnitt „Links zum Thema“ aufgeführt.

Wichtigste Ergebnisse des jüngsten Global-LEI-System-Berichts über die Geschäftstätigkeit

Der im Januar 2020 veröffentlichte Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit analysiert Entwicklungen, die im vierten Quartal 2019 beobachtet wurden. Dieser zeigt:

LEI-Vergabe und LEI-Wachstumspotenzial: aktueller Stand

Ende des vierten Quartals 2019 zählte der gesamte LEI-Bestand rund 1,5 Millionen Einträge. Mehr als 60.000 LEIs wurden in diesem Quartal vergeben, im Vergleich zu rund 41.000 im Vorquartal. Dies bedeutet eine vierteljährliche Zuwachsrate von 4,2% (vorheriges Quartal: 2,9%).

Im vierten Quartal wies China unter den Rechtsräumen die höchste vierteljährliche LEI-Zuwachsrate auf (122,5%), gefolgt von der Türkei (13,9%), Indien (10,2%), Mauritius (9,8%) und Estland (9,1%). In China und Indien waren die Zuwächse hauptsächlich auf regulatorische Initiativen zurückzuführen, die die Verwendung des LEIs vorschreiben. Das Wachstum in der Türkei ist indes auf das ISIN-LEI-Abgleichsprojekt zurückzuführen, das die Verwendung des LEIs unter sämtlichen Emittenten vorschreibt. In Estland ist das Wachstum wohl der landesweiten Kampagne für eine digitale Gesellschaft und jüngsten Lokalmarktaktivitäten geschuldet.

Wettbewerb im Global LEI System

Der vierteljährliche Bericht nennt die Märkte mit dem stärksten und mit dem geringsten Wettbewerb von denjenigen mit mehr als 1.000 LEIs, basierend auf der Anzahl von LEI-Vergabestellen, die Leistungen in dem Rechtsraum erbringen. Im vierten Quartal 2019 waren die Niederlande, Italien, China, Spanien und Finnland (in abnehmender Reihenfolge) die fünf Märkte mit dem geringsten Wettbewerb. Die fünf Märkte mit dem stärksten Wettbewerb waren Litauen, Rumänien, Portugal, Lettland und Malta (ebenfalls in abnehmender Reihenfolge). An dieser Stelle sei angemerkt, dass die fünf Märkte mit dem geringsten Wettbewerb sich auf Länder beziehen, bei denen die lokalen Regierungsbehörden als LEI-Vergabestellen fungieren, was wiederum darauf hindeutet, dass Rechtsträger offenbar eine starke Präferenz für die Zusammenarbeit mit diesen Local Operating Units (LOUs) haben.

Im vierten Quartal 2019 zeichneten sich viele Märkte durch einen zunehmenden Wettbewerb zwischen LEI-Vergabestellen aus. Insbesondere die USA, Australien und die skandinavischen Länder (Schweden, Norwegen und Dänemark) weisen eher relativ gleiche Marktanteile unter den in diesen Ländern tätigen LOUs auf.

LEI-Verlängerungsquoten

Der jährliche Verlängerungsprozess stellt sicher, dass der Rechtsträger und die LEI-Vergabeorganisation die Rechtsträger-Referenzdaten mindestens einmal pro Jahr überprüfen und erneut validieren. Das Global LEI System ist einzigartig hinsichtlich der Bereitstellung vollständiger Transparenz über den zeitlichen Rahmen, in dem die Daten zum letzten Mal verifiziert wurden.

Die Verlängerungsquote von insgesamt 66,7% war im vierten Quartal 2019 im Vergleich zum vorhergehenden Quartal (70%) niedriger. Zum Quartalsende betrug der Anteil einwandfreier LEIs 69,2% (vorheriges Quartal: 72,1%).

Mit 67,3% war die Verlängerungsquote in der EU rückläufig (vorheriges Quartal: 71,2%). In nicht zur EU gehörenden Rechtsräumen war sie mit 58% ebenfalls niedriger (vorheriges Quartal: 59,8%). Innerhalb des Berichtszeitraums wiesen die folgenden fünf Länder die höchsten Verlängerungsquoten auf: Japan (91,3%), Finnland (90,5%), Liechtenstein (87,1%), Indien (83,5%) und Norwegen (79,8%). Brasilien (56,8%), die USA (55,4%), das Vereinigte Königreich (54,2%), die Russische Föderation (49,1%) und Kanada (47%) waren die fünf Länder mit den höchsten Nichtverlängerungsquoten.

Bestätigung von Level-1-Referenzdaten

Die in den LEI-Referenzdaten enthaltenen Visitenkarteninformationen, wie z. B. der offizielle Name eines Rechtsträgers und sein registrierter Gesellschaftssitz, werden als „Level 1“-Daten bezeichnet. Sie geben Antwort auf die Frage „Wer ist wer?“. Die „Level 1“-Daten gelten als vollständig bestätigt, wenn auf Grundlage der Bestätigungsverfahren, die von der LEI-Vergabestelle verwendet werden, in den maßgeblichen öffentlichen Quellen ausreichend Informationen vorhanden sind, um die von dem Rechtsträger für diesen Eintrag bereitgestellten Informationen zu bestätigen. Sollte dies nicht der Fall sein, oder ist der Rechtsträger nicht verpflichtet, sich in einem lokalen Register eintragen zu lassen (z.B. Fonds oder Treuhandgesellschaft), werden die mit einem LEI-Datensatz verfügbaren Visitenkarteninformationen als „nur vom Rechtsträger bereitgestellt“ eingestuft.

Im vierten Quartal 2019 stieg der Prozentsatz der vollständig bestätigten Level 1-Referenzdaten innerhalb des gesamten LEI-Bestands geringfügig von 80,1% im vorhergehenden Quartal auf 80,6%.

Statistiken zur Meldung von Daten zu den Muttergesellschaften von Rechtsträgern

Im vierten Quartal 2019 meldeten rund 1,29 Millionen LEI-Registrierte, die 90% des gesamten LEI-Bestands ausmachen, Informationen zu direkten und ultimativen Muttergesellschaften. 99,9% der LEI-Registrierten, die in diesem Quartal einen neu ausgegebenen LEI erhalten oder einen bestehenden LEI verlängert haben, meldeten Informationen zu Muttergesellschaften.

Die vierteljährlichen Berichte beziehen sich auf für das Global LEI System einzigartige Konzepte und Definitionen. Zur besseren Verständlichkeit der Berichte haben wir die relevanten Konzepte im Dokument „Hintergrundinformationen zum Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit“ zusammengefasst. (Background Information on Global LEI System Business Report).

GLEIF stellt zudem das „Wörterbuch für die Unternehmensmeldungen“ bereit. (Business Reporting Dictionary) Darin sind die Formeln und Algorithmen enthalten, die bei der Meldung der vierteljährlich in den Berichten hervorgehobenen LEI-Aktivitäten zum Einsatz kommen.

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Über den Autor:

Stephan Wolf ist der CEO der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF). 2023 wurde er zum Mitglied des Vorstands der Internationalen Handelskammer (ICC) Deutschland gewählt. 2021 wurde er in den neuen Industry Advisory Board (IAB) als Teil der weltweiten Initiative der ICC für digitale Standards (Digital Standards Initiative, DSI) berufen. In dieser Eigenschaft fungiert er als Mitvorsitzender des Arbeitskreises zum Thema „Trusted Technology Environment“. Zwischen Januar 2017 und Juni 2020 war Herr Wolf Mitvorsitzender der International Organization for Standardization Technical Committee 68 FinTech Technical Advisory Group (ISO TC 68 FinTech TAG). Von One World Identity wurde Herr Wolf im Januar 2017 unter die Top 100 Leaders in Identity gewählt. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Einrichtung von Datenoperationen und globalen Implementierungsstrategien. Er hat während seines gesamten Berufslebens an der Weiterentwicklung grundlegender Unternehmens- und Produktentwicklungsstrategien gearbeitet. Herr Wolf war 1989 Mitgründer der IS Innovative Software GmbH und erster Geschäftsführer der Gesellschaft. Später wurde er Sprecher des Vorstands der Nachfolgegesellschaft IS.Teledata AG. Diese Gesellschaft wurde schließlich Teil der Interactive Data Corporation, wo Herr Wolf die Funktion des Technischen Direktors innehatte. Herr Wolf hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft von der J. W. Goethe Universität, Frankfurt am Main.


Tags für diesen Artikel:
Datenverwaltung, Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF), Global-LEI-System-Berichte über die Geschäftstätigkeit, GLEIF-Datenqualitätsmanagementberichte, abgelaufene LEIs, LEI-Vergabestellen (Local Operating Units - LOUs), LEI-Verlängerung, Level 1 / Visitenkartendaten (Wer ist wer), Level 2 / Beziehungsdaten (Wer gehört wem)