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GLEIF veröffentlichte den vierteljährlichen Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit für das dritte Quartal 2020

Die Global-LEI-System-Berichte über die Geschäftstätigkeit heben die wichtigsten Trends bei der Einführung des LEIs hervor und bieten tiefgehende Analysen zum LEI-Datenpool


Autor: Stephan Wolf

  • Datum: 2020-10-15
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Im Oktober 2020 veröffentlichte die Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) den neuesten vierteljährlichen Bericht, der wichtige Entwicklungen für die Einführung des Legal Entity Identifiers (LEI) unterstreicht. Insbesondere bewerten die Berichte die Erwartungen mit Blick auf das jährliche Wachstum und die LEI-Verlängerungen, evaluieren das Wettbewerbsniveau zwischen LEI-Vergabeorganisationen, die im Global LEI System tätig sind, und analysieren die LEI-Verlängerungsquoten sowie die Bestätigung von Referenzdaten. Seit Juli 2017 liefern wir auch Statistiken zu Daten von direkten und ultimativen Muttergesellschaften, die von den Rechtsträgern bereitgestellt werden.

Um den „Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit“, (Global LEI System Business Report) der das dritte Quartal 2020 abdeckt, herunterzuladen, gehen Sie bitte zum Abschnitt „Links zum Thema“ unten.

Dieser Blogbeitrag fasst die wichtigsten Ergebnisse des jüngsten Berichts zusammen. Die genannten Quellen sind unten im Abschnitt „Links zum Thema“ aufgeführt.

Wichtigste Ergebnisse des jüngsten Global-LEI-System-Berichts über die Geschäftstätigkeit

Der im Oktober 2020 veröffentlichte Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit analysiert Entwicklungen, die im dritten Quartal 2020 beobachtet wurden. Er zeigt Folgendes auf:

LEI-Vergabe und LEI-Wachstumspotenzial: aktueller Stand

Ende des dritten Quartals 2020 zählte der gesamte LEI-Bestand über 1,65 Millionen. Mehr als 48.000 LEIs wurden in diesem Quartal vergeben, im Vergleich zu rund 61.000 im Vorquartal. Dies bedeutet eine vierteljährliche Zuwachsrate von 3,3% (vorheriges Quartal: 4%). Der Rückgang bei den Neuvergaben war hauptsächlich auf die Sommerurlaubssaison in den EU-Ländern zurückzuführen.

Im dritten Quartal wies China unter den Rechtsräumen die höchste LEI-Zuwachsrate auf (17,8%), gefolgt von Indien (9,3%), Japan (6,8%), Estland (6,6%) und Litauen (6,5%). China hat erneut das Wachstum in nun fünf aufeinanderfolgenden Quartalen angeführt, was in erster Linie auf regulatorische Initiativen zurückzuführen ist.

Wettbewerb im Global LEI System

Der vierteljährliche Bericht nennt die Märkte mit dem stärksten und mit dem geringsten Wettbewerb von denjenigen mit mehr als 1.000 LEIs, basierend auf der Anzahl von LEI-Vergabestellen, die Leistungen in dem Rechtsraum erbringen. Im dritten Quartal 2020 waren China, die Niederlande, die Tschechische Republik, Spanien und Italien (in abnehmender Reihenfolge) die fünf Märkte mit dem geringsten Wettbewerb. Die fünf Märkte mit dem stärksten Wettbewerb waren Litauen, Rumänien, Portugal, Lettland und Malta (ebenfalls in abnehmender Reihenfolge).

LEI-Verlängerungsquoten

Der jährliche Verlängerungsprozess stellt sicher, dass der Rechtsträger und die LEI-Vergabeorganisation die Rechtsträger-Referenzdaten mindestens einmal pro Jahr überprüfen und erneut validieren. Das Global LEI System ist einzigartig hinsichtlich der Bereitstellung vollständiger Transparenz über den zeitlichen Rahmen, in dem die Daten zum letzten Mal verifiziert wurden.

Die Verlängerungsquote von insgesamt 67,6% war im dritten Quartal 2020 im Vergleich zum vorhergehenden Quartal (64,2%) höher. Zum Quartalsende betrug der Anteil einwandfreier LEIs 67,7% (vorheriges Quartal: 68%).

Mit 69,2% hat die Verlängerungsquote in der EU zugelegt (vorheriges Quartal: 66,2%). In nicht zur EU gehörenden Rechtsräumen verbesserte sie sich auf 59,8% (vorheriges Quartal: 55,9%). Im Berichtszeitraum kam China (84,6%) in die Rangliste der fünf Ländern mit den höchsten Verlängerungsquoten. Zu den weiteren Ländern unter den ersten fünf zählen Liechtenstein (96,3%), Japan (94,5%) Finnland (92,7%) und Deutschland (83,9%).

Zu den Ländern mit den höchsten Nichtverlängerungsquoten zählen Brasilien (56,8%), das Vereinigte Königreich (54,9%), Thailand (54,2%), die USA (53,9%) und Südafrika (51,9%).

Während die COVID-19-Pandemie die Verlängerungsaktivitäten im ersten und zweiten Quartal 2020 zu beeinträchtigen schien, stieg die Verlängerungsquote im dritten Quartal wieder auf das Niveau von vor der Pandemie.

Bestätigung von Level-1-Referenzdaten

Die in den LEI-Referenzdaten enthaltenen Visitenkarteninformationen, wie z. B. der offizielle Name eines Rechtsträgers und sein eingetragener Gesellschaftssitz, werden als „Level 1“-Daten bezeichnet. Sie geben Antwort auf die Frage „Wer ist wer?“. Die „Level 1“-Daten gelten als vollständig bestätigt, wenn auf Grundlage der Bestätigungsverfahren, die von der LEI-Vergabestelle verwendet werden, in den maßgeblichen öffentlichen Quellen ausreichend Informationen vorhanden sind, um die von dem Rechtsträger für diesen Eintrag bereitgestellten Informationen zu bestätigen. Sollte dies nicht der Fall sein, oder ist der Rechtsträger nicht verpflichtet, sich in einem lokalen Register eintragen zu lassen (z.B. Fonds oder Treuhandgesellschaft), werden die mit einem LEI-Datensatz verfügbaren Visitenkarteninformationen als „nur vom Rechtsträger bereitgestellt“ eingestuft.

Im dritten Quartal 2020 stieg der Prozentsatz der vollständig bestätigten Level-1-Referenzdaten innerhalb des gesamten LEI-Bestands geringfügig von 81,4 % im vorhergehenden Quartal auf 81,6 %.

Statistiken zur Meldung von Daten zu den Muttergesellschaften von Rechtsträgern

Im dritten Quartal 2020 meldeten rund 1,51 Millionen LEI-Registrierte (vorheriges Quartal: 1,46 Millionen), die 91% des gesamten LEI-Bestands ausmachen, Informationen zu direkten und ultimativen Muttergesellschaften. 99,9% dieser LEI-Registrierten, die in diesem Quartal einen neu ausgegebenen LEI erhalten oder einen bestehenden LEI verlängert haben, meldeten Informationen zu Muttergesellschaften.

Der Anteil der Rechtsträger, die im Berichtszeitraum eine direkte Muttergesellschaft mit einem LEI meldeten, lag bei 6%. 5% der Rechtsträger meldeten eine direkte Muttergesellschaft ohne LEI. 81% der Rechtsträger gaben an, dass sie gemäß der verwendeten Definition keine direkte Muttergesellschaft haben. 8% der Rechtsträger gaben an, dass sie aufgrund rechtlicher Hürden keine Daten zu direkten Muttergesellschaften melden oder veröffentlichen konnten. Der Anteil aller vier Kategorien ist in den letzten vier Quartalen stabil geblieben. Das Muster ist bei der Meldung der ultimativen Muttergesellschaft fast identisch.

Die vierteljährlichen Berichte beziehen sich auf für das Global LEI System einzigartige Konzepte und Definitionen. Zur besseren Verständlichkeit der Berichte haben wir die relevanten Konzepte im Dokument „Hintergrundinformationen zum Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit“ zusammengefasst. (Background Information on Global LEI System Business Report).

GLEIF stellt zudem das „Wörterbuch für die Unternehmensmeldungen“ bereit. (Business Reporting Dictionary) Darin sind die Formeln und Algorithmen enthalten, die bei der Meldung der vierteljährlich in den Berichten hervorgehobenen LEI-Aktivitäten zum Einsatz kommen.

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Über den Autor:

Stephan Wolf ist der CEO der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF). 2023 wurde er zum Mitglied des Vorstands der Internationalen Handelskammer (ICC) Deutschland gewählt. 2021 wurde er in den neuen Industry Advisory Board (IAB) als Teil der weltweiten Initiative der ICC für digitale Standards (Digital Standards Initiative, DSI) berufen. In dieser Eigenschaft fungiert er als Mitvorsitzender des Arbeitskreises zum Thema „Trusted Technology Environment“. Zwischen Januar 2017 und Juni 2020 war Herr Wolf Mitvorsitzender der International Organization for Standardization Technical Committee 68 FinTech Technical Advisory Group (ISO TC 68 FinTech TAG). Von One World Identity wurde Herr Wolf im Januar 2017 unter die Top 100 Leaders in Identity gewählt. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Einrichtung von Datenoperationen und globalen Implementierungsstrategien. Er hat während seines gesamten Berufslebens an der Weiterentwicklung grundlegender Unternehmens- und Produktentwicklungsstrategien gearbeitet. Herr Wolf war 1989 Mitgründer der IS Innovative Software GmbH und erster Geschäftsführer der Gesellschaft. Später wurde er Sprecher des Vorstands der Nachfolgegesellschaft IS.Teledata AG. Diese Gesellschaft wurde schließlich Teil der Interactive Data Corporation, wo Herr Wolf die Funktion des Technischen Direktors innehatte. Herr Wolf hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft von der J. W. Goethe Universität, Frankfurt am Main.


Tags für diesen Artikel:
Datenverwaltung, Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF), Global-LEI-System-Berichte über die Geschäftstätigkeit, GLEIF-Datenqualitätsmanagementberichte, abgelaufene LEIs, LEI-Vergabestellen (Local Operating Units - LOUs), LEI-Verlängerung, Level 1 / Visitenkartendaten (Wer ist wer), Level 2 / Beziehungsdaten (Wer gehört wem)